Samstag, März 01, 2008

Noch eine Tragödie

Gestern ereignete sich ein schweres Busunglück in Guate.
Hier eine Nachrichten-Notiz von Bild.de:

Schweres Busunglück in Guatemala!
In der Nacht zum Samstag stürzte ein Linienbus nahe der Hauptstadt in eine metertiefe Schlucht. Bei dem Unfall kamen 47 Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Das gaben die örtlichen Behörden bekannt. Vermutlich war der Bus mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs und wurde aus einer scharfen Kurve geschleudert. Nach Angaben der Feuerwehr ereignete sich der Unfall auf einer Landstraße nach ElSalvador. 40 Insassen seien noch am Unfallort gestorben, sieben weiter später in Krankenhäusern ihren Verletzungen erlegen.



Nach Informationen eines Einheimischen war die Unfallstelle am Kilometer 37 außerhalb der Stadt. Viele der Opfer könnten nicht sofort bestattet werden, da den Angehörigen das Geld dazu fehlte. Es wurde zu Spenden aufgerufen.

Freitag, Juni 08, 2007

Grausiger Bericht

Die BILD hat heute einen sehr makaberen Artikel über Praktiken auf dem Zentralfriedhof von Guatemala City veröffentlicht:
von Claudia Haj Ali
Guatemala Stadt - Und ruhe in Frieden... Den Ärmsten der Armen ist nicht einmal das sicher!



Wir sehen grauenhafte Bilder aus Guatemala Stadt. Fotos von Plastiktüten mit menschlichen Überresten. Totengräber stehen auf Leichen. Touristen schauen zu, wie verweste Körper ausgegraben werden. Auf dem Hauptfriedhof der guatemaltekischen Hauptstadt herrschen knallharte Regeln: Sechs Jahre bleibt ein Verstorbener in der Gruft. Um Totenruhe und Grabstätte für weitere vier Jahre zu sichern, müssen Angehörige 18 Euro Gebühr bezahlen - für viele Arme eine unerschwingliche Summe. Wer nicht zahlt, hat Pech. Skelette und Leichnahme lässt die Friedhofsverwaltung in ein Massengrab schmeißen! So landeten dieses Jahr schon über 2000 Leichen auf der Totenhalde.

Sonntag, Februar 25, 2007

Tragödie



http://www.readers-edition.de/2007/02/25/tragoedie-in-guatemala-city/

Freitag, August 18, 2006

Sicherheitshinweise

Auswertiges Amt:
Stand 18.08.2006(Unverändert gültig seit: 21.06.2006)
Die Sicherheitslage in Guatemala muss mittlerweile insbesondere für Individualreisende als zunehmend gefährlich eingestuft werden. Überlandbusse werden in zunehmendem Maße überfallen, wobei es häufig sowohl zu Vergewaltigungen als auch zu Schusswechseln mit der Konsequenz verletzter oder getöteter Mitreisender kommt.
Die Sicherheitslage ist insgesamt geprägt von einem hohen Niveau an Gewaltkriminalität. Im Jahr 2005 fielen über 5.000 Menschen Gewalttaten mit Todesfolge zum Opfer. Neben der Allgemeinkriminalität zuzuordnenden Gewalttaten stehen diese häufig in Verbindung mit sich gegenseitig bekämpfenden Jugendbanden ("maras") oder mit Auseinandersetzungen im Bereich der organisierten Kriminalität (Drogenmilieu).
Beim Verlassen der Hauptstraßen besteht eine erhöhte Gefahr von Überfällen bewaffneter Banden auf Fahrzeuge aller Art. Vor Reisen nach Einbruch der Dunkelheit wird generell gewarnt.
In der Umgebung von Antigua und in Antigua selbst ist erhöhte Vorsicht geboten!
Insbesondere in der Umgebung von Antigua und in der Hauptstadt kommt es vermehrt zu Überfällen von Jugendbanden . Dabei erstrecken sich in Guatemala-Stadt die Aktiväten der Banden inzwischen auch auf die wohlhabenderen Wohnviertel.
Der Flugplatz „ La Aurora“ in Guatemala- Stadt wird derzeit umgebaut. Das dortige Chaos führt zu einem Anstieg von Diebstählen. Auch werden immer häufiger Taxis mit Touristen auf der kurzen Fahrt Stadteinwärts überfallen.
Der Besitz von Schuss- und Stichwaffen ist weit verbreitet, die Hemmschwelle zum Waffengebrauch niedrig. Im Falle eines Überfalles wird geraten, keinen Widerstand zu leisten.
Das gesamte Grenzgebiet Guatemala-Mexiko ist Einflussgebiet der organisierten Kriminalität sowie Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen von Jugendbanden.
Reisende sollten angesichts dieses Risikos die südliche Seite des Atitlán-Sees und die „alte“ Straße von Panajachel (über Patzún) nach Guatemala meiden, im übrigen auch alle Seitenstraßen der CA-1 im Department SololáVorsicht bei Wanderungen um den Atilán-See. Erhöhte Gefahr besteht auf der Strecke zwischen Guatemala-Stadt und San Salvador sowie auf der Strecke zwischen Antigua und Guatemala-Stadt und auf Reisen in Touristenbussen, die als solche erkennbar sind.
Die Strasse zwischen Guatemala- Stadt und der Atlantikküste wurde mehrfach Schauplatz brutaler Überfälle auf Touristen. Frauen wurden dabei verstärkt Opfer sexueller Übergriffe.
Die hierfür verantwortliche Bande operiert gelegentlich auch auf der Strecke zwischen Escuintla-Richtung Mexiko.
Auch in den Touristenzentren von Chichicastenango, Panajachel, den ländlichen Gegenden des nördlichen Quiché (Nebaj)sowie der Departements Huehuetenango und Petén ist ein erhöhtes Risiko gegeben. In Antigua häufen sich die Überfälle auf Touristen Insbesondere in den Abendstunden sollten Sie daher nicht mehr allein auf die Straße gehen.Äußerste Vorsicht ist geboten bei der Besichtigung der Ruinen von Sayaxché/ Dept. Petén. In der Maya-Ruinen-Stätte Tikal (Petén), insbesondere in der Nähe abseits gelegener Tempelanlagen kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Gewaltverbrechen.
Vulkane sollten nur mit landeskundiger Begleitung und/oder in Gruppen bestiegen werden. Bei der guatemaltekischen Tourismusbehörde INGUAT (Tel.: 0052 – 2421 2810) kann hierfür Polizeischutz angefordert werden.
Innenpolitische Unruhen sind ebenso wenig auszuschließen. Ohne oder mit wenig zeitlicher Vorwarnung können an neuralgischen Punkten landesweit Blockaden errichtet werden.
...

Donnerstag, Juli 13, 2006

Nur ein Lied

Auf unserer Fahrt durch Guate und El Salvador dudelte im Auto fast ununterbrochen unser CD-Player. Wir hatten leider nur eine CD mit, die man sich tatsächlich anhören konnte. Das das Gerät selbst hatte eine repeat-Taste. So kam es, dass wir einen bestimmten Titel 30...40...50 mal am Tag gehört hatten..
Die Wirklichkeit hat mich nun schon fast drei Wochen wieder fest im Griff. Auf dem Weg vom job nach Hause lief heute genau dieses Lied im Radio. Draußen waren erdrückende 32Grad und ich habe ein bisschen vom Urlaub geträumt. 'Dream to me'....

Freitag, Juni 23, 2006

"La Linea"

Wir haben uns heute in einer der erbärmlichsten Ecken Guatemalas umgesehen. Zwischen den Zonen 1 und 6 verläuft die ehemalige Eisenbahnlinie, die quer durch das Land bis an den Pazifik führte. "La Linea" ist heute der Begriff für das Rotlichtviertel in Ciudad. Es ist widerlich, keimig und kreuzgefährlich. An einigen 100m des stillgelegten Gleises befinden sich auf beiden Seiten die kleinen Vergnügungsschuppen - eine Reihe garagenähnlicher Häuschen mit schmalen Türen und winzigen Kabinen dahinter. Es passt nicht mehr als ein Bett hinein, auf denen sich oft sehr üppige Damen präsentieren. Wer hier "arbeitet" gehört zur untersten sozialen Schicht dieses Landes. Für das Vergnügen bezahlen die Freier umgerechnet 2 bis 3 US-Dollar. Was für ein Hungerlohn! Erstaunlich ist, wer die Dienste in Anspruch nimmt. Selbst Krawattenträger versüßen sich hier offenbar die Mittagspause. Wenn man genauer hinschaut, sieht man auch, für wen gearbeitet wird. Die Zuhälter haben stets ein wachsames Auge auf ihre Schäfchen. Und ich laufe mit einer Kamera in der Hand hier durch. So was nennt man lebensmüde. Dieses Stückchen Schiene gehört tatsächlich zu den gefährlichsten Gegenden in Guate. Freunde, denen wir anschließend davon erzählt haben, waren entsetzt.
Erst später habe ich erfahren, dass bei der Berlinale im Februar der Film "Estrellas De La Linea" aufgeführt wurde. Er handelt von Fußballerinnen - alle sind Prostituierte von La Linea - , die mit ihren Spielen auf ihre katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen aufmerksam machen wollen...

Donnerstag, Juni 22, 2006

Ciudad bei Nacht

Das Nachtleben von Ciudad spielt sich vor allem in der Zona Viva ab. Wo am Tag hauptsächlich Geschäftsleute unterwegs sind, laden am Abend zahlreiche Gaststätten, Bars und Discos ein. An diesem Abend sind wir mit Cl. und AnnaL. im Kloster verabredet, einem Restaurant, das in der 13. calle bereits vor 21 Jahren eröffnet wurde und das Spezialitäten aus der Schweiz, aus Östereich und Deutschland anbietet. Wir probieren ein Käse-Fondue mit Lomito - lecker! Außerdem gibt es hier das Yard-Bier. Unsere Gläser sind zwar nur etwa halb so lang, trotzdem ist es gar nicht so einfach, daraus zu trinken. Besonders der letzte Schluck ist heikel. Wir meistern es hervorragend und wechseln noch vor Mitternacht in eine Discothek. Naja, Disco kann man das nicht gerade nennen, eher eine Bar mit Tanzfläche. Wir probieren es wieder mal mit Merengue, zur Belustigung der sehr netten Barkeeperin.
Gegen halb zwei ist Schluss und zwar in der gesamten Stadt. Die Lokale schließen und spätestens jetzt sollte man nicht mehr auf der Straße unterwegs sein. Wir setzen uns trotzdem nochmal ins Auto und fahren in die Zone 1.
Die Straßen sind leer - komplett leer. Man sieht weder fahrende noch parkende Autos. Offiziell gibt es keine Ausgangssperre mehr. Es ist dennoch kein einziger Mensch zu sehen, mit Ausnahme einer Polizeistreife. Dort wo am Tag das Leben brodelt, ist es nachts wie tot. Die Stadt ist ausgestorben. Unheimlich! Sich jetzt noch nach draußen zu trauen, ist einfach zu gefährlich. Und ich bin ehrlich gesagt auch froh, wieder unversehrt in Zone 11 zu landen..

Mittwoch, Juni 21, 2006

"Miraflores" & Co.

Zurück in Ciudad. Wir legen einen Shopping-Tag ein. In der Hauptstadt gibt es so ziemlich alles, was das einkaufswütige Herz eines Touristen begehrt. Wenn man in die entsprechenden Zonen fährt, findet man sich in Einkaufstempeln wieder, wie man sie z.B. aus den USA kennt. Ob nun 'Miraflores', 'Roosevelt', 'Gran Centro Los Próceres', 'La Pradera', 'Tikal Futura' usw. - es gibt absolut keinen Unterschied, weder bei den Malls noch bei Warenange- bot und Preisen, nur dass in vielen Geschäften in Quetzal bezahlt werden kann. Sollte doch mal in $ ausgepreist sein, Vorsicht! Wie in den Staaten üblich, wird dann beim Bezahlen die Steuer drauf gerechnet. Völlig unverständlich nur, warum es gleich 30% sein sollten. Hier wollte man uns ordentlich über den Tisch ziehen. Wir haben es dann doch vorgezogen, uns von dort zurück zu ziehen.
Bei einer Sache waren wir allerdings doch nicht so erfolgreich. In ganz Guatemala haben wir keinen Ersatz für unser defektes Kamera-USB-Kabel gefunden...

Sonntag, Juni 18, 2006

Majahual

Heute gehen wir in westlicher Richtung auf Strandsuche. Es gibt keine unmittelbare Küstenstraße und die Anzahl der Zufahrtsstraßen ist begrenzt. Und um direkt an den Strand zu kommen, muss man meist durch private Grundstücke. Oft gibt es auf diesen Grundstücken kleine Hotels, Pensionen und Restaurants. Wir werden wieder direkt von der Straße weg gelotst und auf dem Weg ans Meer zu einer kleinen Zwischenmahlzeit verleitet. Es ist eine der etwas größeren Anlagen. Neben ein paar Zimmern, die vermietet werden, gibt es ein Restaurant, in dem an die 100 Leute Platz finden. Es ist auch ganz schön was los. In einer schattigen Ecke ist ein Fernseher aufgestellt. Ein wenig WM-Fieber hat sich auch hier breit gemacht. Zur Zeit steht es noch 0:0 beim Spiel Brasilien gegen Australien. Neben einem kleinen Pool wird an einer Überdachung gebaut. Es wird gesägt, gehämmert, geschweißt - Baustelle. Der Strand davor ist nicht gerade schön. Also ziehen wir weiter bis nach Majahual. Dieser Ort ist kurios. Das Leben spielt sich hier direkt am Strand ab. Dort stehen neben kleinen tiendas und Restaurants eine Reihe von palmenblattgedeckten Unterständen, die als carport, comedores und Schattenspender dienen. Hier hängen einige in ihren Hängematten ab, hier wird gegessen, erzählt, Musik gehört, die Kinder spielen hier und ab und zu schwappt auch mal eine Welle hinein. Ohne so einen schattigen Unterschlupf könnte man es gar nicht aushalten. Die Sonne brennt erbarmungslos. Zum Glück ist das Wasser etwas flacher, so dass wir uns ab und zu in die Fluten stürzen können ohne gleich von der Strömung (die hier nirgendwo zu unterschätzen ist) ins Meer gezogen zu werden. Eine Sache will ich noch kurz erwähnen. Ich habe noch nie vorher einen so pechschwarzen und feinsandigen Strand gesehen. Hier holt man sich wirklich schwarze Füße..

Freitag, Juni 16, 2006

Maria

Als es dunkel wird kommen wir wieder im Hotel an. Die Beschallung läuft auf Hochtouren. Vor dem Bartresen, der gleichzeitig Rezeption ist stehen einige Tische und Stühle - hier kann man zur Abkühlung noch ein Bier zu sich nehmen. Am Nachbartisch sitzt R, ein beleibter lustiger Mitsechziger. Er kommt aus den Staaten, wartet hier auf seine Salvadorianische Freundin und hat offensichtlich schon einige Bahias hinter sich. Maria - mitte 30, kompakt gebaut mit blonden Haaren und sehr temperamentvoll - taucht irgendwann an unserem Tisch auf. Sie spricht kein Wort Deutsch, auch kein Englisch und wir so gut wie kein Spanisch. Solange wie R noch dazu in der Lage ist, dolmetscht er. Dann muss ihn aber doch irgendwann die Müdigkeit oder der Alkohol übermannt haben und wir reden ohne ihn mit Händen und Füßen weiter. Maria versucht uns beizubringen, wie man Merengue tanzt. Ganz wichtig ist die Lockerheit in bestimmten Körperregionen. Als ungeübte Mitteleuropäer haben wir anfänglich einige Schwierigkeiten. Aber wir sind ja lernfähig. Es ist weit nach Mitternacht, als sie auf die Idee kommt, uns zu zeigen, wie ihre Familie hier in El Salvador lebt.
Wir fahren bis fast an das Ende des Ortes an vielen sehr einfachen, z.T sehr armseligen Häuschen vorbei. In einer unbefestigten Straße halten wir. Vor uns quert ein kleiner Bach den Weg, wir hätten hier sowieso nicht weiter fahren können. Das Haus ist winzig und verbaut, davor ein kleines Toilettenhäuschen ohne Tür und was sich rings herum erstreckt, kann man nicht gerade Garten nennen. Ein paar Bäume stehen auf Sandboden auf dem ziemlich gleichmäßig allerhand Müll verteilt ist.
Maria holt ihren Vater aus dem Schlaf. Er ist ein lustiger alter Mann, der uns trotz der vorgerückten Stunde (unsere Uhr zeigt halb drei) freundlich begrüßt. Er setzt sich zu uns und lächelt uns an, denn richtig unterhalten können wir uns nur mit Gesten. Dann kommt E., Marias Sohn, er kann ein paar Brocken Englisch. Danach erscheint eine Freundin von Maria, ihre Tochter und deren Freundin. Nach und nach kommen immer mehr Leute aus dem kleinen Haus. Es ist erstaunlich, wo die plötzlich alle herkommen. Ich glaube, wir haben die ganze Familie geweckt. Etwa zehn Leute und ein Hund sitzen jetzt hier. Nur Mama Moncha bleibt im Bett. E. hat seine Musikanlage aufgebaut und die beiden selbstbewußten Mädchen zeigen uns, wie man richtig Merengue tanzt. Inzwischen ist eine ordentliche Party im Gange. Es gibt eisgekühltes Bier und wir können die Frauen gerade noch davon abhalten, etwas für uns zu kochen. Nach dreieinhalb Stunden nächtlicher Hochstimmung fallen uns dann die Augen langsam zu. Als wir im Hotel ankommen, dämmert uns der nächste Tag schon entgegen von dem wir allerdings nichts mitbekommen, denn den verbringen wir komplett im Bett..

Donnerstag, Juni 15, 2006

Puerto De La Libertad

Der Ort ist ein bekanntes Ausflugsziel ca. 70km südlich von San Salvador. Wir sind gegen 21Uhr dort und finden relativ schnell ein passendes Hotel mit dem wunderbaren Namen "Arcos del Mediterráneo". Mit dem Personal muss man sehr langsam reden, das liegt nicht nur an der Sprachbarriere. Mit Hilfe eines dolmetschenden Gastes handeln wir einen akzeptablen Preis aus. Da wir nur US-$ einstecken haben, frage ich, ob wir auch damit bezahlen können. Wir können, bekommen das Zimmer mit Frühstück für 35$ pro Nacht und buchen gleich bis zum nächsten Dienstag. Die Unterkunft ist sehr einfach, relativ sauber und wirklich sehr geräumig. Nach einem anstrengenden Reisetag, ein paar Bier und dank der vorhandenen Klimaanlage schlafen wir ziemlich schnell ein..
Am Morgen weckt uns nicht die Sonne, sondern die hoteleigene Radio-Beschallungsanlage. Zusätzlich läuft noch der Fernseher, es ist wie auf nem Rummelplatz. Zum Frühstück bestellen wir uns sicherheitshalber das kontinentale. Ich werde später noch einmal darauf zurück kommen. Unser Hotel nennt sich Beach-Hotel, aber das Meer ist nicht zu sehen. Also fahren wir los, um ein Stückchen Strand zu finden und landen auf einer Seebrücke, auf der ein riesiger Fischmarkt abgehalten wird. Die Fische werden direkt vom Boot verkauft, oder an benachbarten Ständen verarbeitet und angeboten. Faszinierend, was hier alles zu sehen ist. Muränen, Krabben, Langusten, jede Menge Fische, die ich überhaupt nicht zuordnen kann - aber alles in XXL-Größen. Tintenfische kenne ich bisher nur als Ringe aus Büchsen, hier liegen richtige Kraken rum. An einem Stand wird gerade Ceviche zubereitet. Das ist ein würziger Fisch- Cocktail mit Tomaten, Zwiebeln und allerlei Kräutern. Ganz frisch, aber um die Zeit und bei der Hitze nichts für meinen Magen...
Wir sehen uns ein wenig im Ort um. Es gibt einen kleinen zentralen Platz, zwei Banken, einen "Supermarkt", viele kleine einfache Läden, verstopfte Straßen und viele Menschen, die unterwegs sind. Und bei 35° treibt es einem den Schweiß aus den Poren.
Jetzt soll's aber endlich an den Strand gehen. Auf der Suche nach einem schönen Plätzchen werden wir quasi von der Straße weg gefangen und in ein Restaurant hinein dirigiert. Eine Erfrischung haben wir uns ja auch schon verdient. Die Gaststätte ist wie ein großer offener Balkon gebaut. Zum Meer hin gibt es keine Wände, nur eine Brüstung. Wir finden einen Platz mit tollem Blick auf die Brandung, drei Etagen über dem Meeresspiegel. Zu Essen gibt es Fisch in allen Varianten. Und es gibt natürlich Bier: Pilsener, Bahia, Brahva, Corona... Eduardo, der Kellner, baut die schon geleerten Flaschen auf dem Nachbartisch auf. Das ist hier offensichtlich üblich, damit es nachher bei der Abrechnung keine Schwierigkeiten gibt. Dann ist plötzlich Musik zu hören. Eine Kapelle von sieben Mann baut sich vor einem der Tische auf und versüßt den Gästen das Essen mit lateinamerikanischen Weisen. Zuerst dachten wir, die Musik wäre der Rahmen einer privaten Feier. Aber als die Musik sich in Richtung unseres Tisches bewegt, wird uns klar, was uns blüht. Wir lassen uns also überreden und lauschen einem Song, der extra für uns gespielt wird. Hingebungsvoll!

Einen Titel gibt es schon für 5$, wesentlich mehr als bei einer Jukebox, dafür aber live. Ein Lied reicht erstmal - schließlich sollen die Gäste an den anderen Tischen auch noch in den Genuss kommen können. Inzwischen sind neben der einen Kapelle noch fünf weiter aufgetaucht. Ein wahres Musikfestival ist ausgebrochen - Wahnsinn. Zwischendurch kommt eine kleine Frau an unseren Tisch, die selbstgefertigten Schmuck verkauft. Vor uns türmen sich plötzlich Ketten, Ohrringe, Armbänder. Wirklich schöne Sachen dabei und eine gute Gelegenheit, ohne große Rennerei an ein paar Mitbringsel zu kommen. Die Zeit vergeht auf einmal wie im Flug. Wir genießen die Erfrischung und die schöne Aussicht und halten es so etwa sechs Stunden hier aus...

Mittwoch, Juni 14, 2006

Über den Wolken

Wir sind gestern vom Pazifik nach Guatemala zurück gekehrt, haben schnell ein paar Sachen gewaschen und uns heute, so gegen Mittag, auf den Weg nach Honduras gemacht.
Diesmal fahren wir die CA9 in Richtung Nordosten. Der Verkehr in Ciudad ist ätzend, außerhalb der Stadt normalisiert er sich zum Glück relativ schnell. Trotzdem kommen wir nicht weit. Nach knapp 40km müssen wir anhalten, genau vor einem Schild, das das Anhalten in der Kurve verbietet. Unmittelbar vor uns ist die Straße blockiert. Ein Erdrutsch hat offensichtlich zwei LKW erwischt. Es soll Tote gegeben haben. Die einzige Verbindung in den Norden soll für 3-4 Tage dicht sein. Wir müssen umdrehen, fahren fast bis an unseren Ausgangspunkt zurück und versuchen, uns über Nebenstraßen durchzuschlagen. Eigentlich soll der "kleine" Umweg in drei Stunden zu schaffen sein und zu Beginn sind wir auch noch optimistisch. Dann wird nach einer Gabelung aus der guten Asphaltstraße eine schlammig steinige Schlaglochpiste. Das kann unmöglich richtig sein. Zum Glück sind ab und zu ein paar Leute unterwegs. Wir fragen immer wieder nach Mataquescuintla (dem nächsten Ort auf unserer Karte), denn nach jedem Abzweig kann der Weg ins Nirvana führen. Nach knapp 70km und vier Stunden Fahrt - wir hätten längst da sein müssen - fragen wir erneut nach dem Weg und nehmen zum Dank für die Auskunft ein älteres Paar mit, das sich amüsiert, wie unser Wagen durch die Schlaglöcher holpert und das offensichtlich froh ist, nicht auf den nächsten Bus warten zu müssen. Kaum zu glauben, aber hier fahren Busse! Nach weiteren 18km haben wir endlich das erste Ziel erreicht. So kommen wir unmöglich an die Karibik. Also disponieren wir kurzer Hand um. Unser Ziel ist ab sofort der Pazifik in El Salvador.

Wir haben noch ein ganzes Stück Pistenfahrt vor uns, winden uns bis in 2500m Höhe hinauf und sind plötzlich über den Wolken! Ein kleiner Lichtblick. Allerdings ist mir absolut unklar, wo wir uns tatsächlich befinden. Die Karte, die ich mitgenommen habe hat einen sehr guten Maßstab. Aber entweder sind hier nicht alle Straßen eingezeichnet oder wir haben uns irgendwann total verfahren (was auf Grund der wenigen Möglichkeiten im Gebirge fast auszuschließen ist)

Irgendwann haben wir wieder richtigen Asphalt unter den Rädern und schaffen es tatsächlich nach insgesamt neun Stunden die Grenze zu El Salvador zu erreichen. Die Abfertigung verläuft problemlos - man lässt uns rein. Und obwohl sich gerade ein heftiges Gewitter entlädt, fahren wir ganz entspannt in Richtung Küste..

Montag, Juni 12, 2006

Spanisch

Mein Spanisch ist hundsmiserabel. Ich kann eigentlich gar nicht von Sprachkenntnissen reden. Aber immerhin verstehe ich einiges, was auf der Speisekarte steht, kann mein Bier bestellen (auch zwei oder drei) und weiß, wie man Guten Morgen sagt.
Carmencita ist unsere Empleada, also unsere gute Fee in diesen Tagen. Bei ihr können wir unsere Wünsche, vor allem unsere kulinarischen äußern. Leider spricht sie nur ihre Version von Spanisch und sonst nichts. Aber wir legen alles zusammen, was wir sprachtechnisch können. Und so klappt die Verständigung einigermaßen. Wir bekamen nach unserer Bestellung jedenfalls immer ganz schmackhaftes Essen. Und wenn wir nach dem Wetter fragten ging das etwa so: 'Mañana agua' dazu den Finger in Richtung Himmel und ein fragendes Gesicht. Und als Antwort kamen neben vielen unverständlichen Worten entweder ein 'no' oder ein 'ba' (so heißt hier nämlich 'ja' und nicht etwa 'si', wie man vermuten könnte).

Sonntag, Juni 11, 2006

Sonntag

Der Tag macht seinem Namen alle Ehre. Nach der verregneten Wochenmitte zeigt sich das Wetter wieder von seiner besten Seite.
Schon Freitag abend kam ein wenig Leben in die Anlage. Die Wege wurden gereinigt, der Rasen wurde gemäht. Am nächsten Tag waren die ersten Wochenendgäste da. Diesmal gehörten sie fast alle zur Familie von AnnaB. Sie hatte eine Geburtstagsparty für ihren Vater organisiert. Die Bungalows sind belegt. Das Personal hat alle Hände voll zu tun. Eine lustig gemischte Gesellschaft ist hier zusammen gekommen: Die Eltern und Tanten, die 'fertig sind mit der Welt', ein offensichtlich frisch verliebtes Paar um die 50, dass keine Sekunde voneinander lassen kann und ein Fünfzehnjähriger, der sich nicht traut, zum Geburtstag mit einem Bier anzustoßen, weil seine streng blickende Mutter in der Nähe ist.
Uns stört der Trubel nicht. Es gibt genügend Plätze, wo man die Ruhe und den Sommer genießen kann. Wir liegen am Strand und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen...

Freitag, Juni 09, 2006

Puerto San Jose

Es ist Regenzeit. Und es regnet - schon einen Tag lang. So richtig Spaß macht es am Strand nicht mehr. Wir beschließen nach Puerto San Jose zu fahren. Der Ort liegt in der Nähe von Puerto Quetzal, dem größten Hafen in Guate (mir ist jedenfalls nichts anderes bekannt). Nach einer knappen Stunde sind wir da und es regnet wieder wie aus Kannen. Bei diesem Wetter macht die "Stadt" keinen sehr einladenden Eindruck. Die Hauptstraße hört mitten im Ort auf, weil sie ausgebessert wird. Überall haben sich schon kleine Flüsse gebildet. Wir stellen das Auto in einer Seitenstraße ab und versuchen - leider erfolglos - einigermaßen trockenen Fußes vorwärts zu kommen. Wir springen von einem kleinen Laden zum anderen. Das Angebot ist nicht besonders üppig. Unsere Ausbeute besteht aus ein paar T-Shirts und Socken, die wir dringend brauchen, weil die Sachen, die wir mitgenommen haben entweder verschwitzt oder nass sind.
Der Markt befindet sich an der Hauptstraße und zieht sich zum Teil durch die Hinterhöfe. Einige Stände sind schon abgebaut oder notdürftig mit Planen überspannt von denen von Zeit zu Zeit ein kleiner Wasserfall herunter schwappt. Die feuchtwarme Luft hat diverse Gerüche aufgenommen.
Auf den Straßen ist trotz allem eine Menge los. Taxis fahren ständig durch die Gegend, halten kurz und hupen, um Leute einzusammeln, die möglichst trocken weiter kommen wollen. Andere fahren schon völlig durchnässt auf ihren Mopeds und Fahrrädern durch die Gegend, so als ob sie der Regen überhaupt nichts anginge..

Donnerstag, Juni 08, 2006

"Mosquitos en la casa"

Auch wenn Shakiras song 'Moscas en la casa' etwas ganz anderes meint - die kleinen stechenden Biester im Haus zu haben, kann zur echten Plage werden. Da nützt auch keine Zitronenseife und kein Autan. Es hilft nur, mehrere Tage lang die Zähne zusammen zu beißen und die Finger ruhig zu lassen. Meine anfängliche Schadenfreude hat sich bitter gerächt, denn drei Tage später (als bei dem armen Menschen, der bis dahin meine Mückenabwehr gewesen ist, keine Stelle mehr ungestochen war) hat es mich ebenso erwischt. Unsre anderen Hausbewohner waren da harmloser: zwei vier Zentimeter lange Kakerlaken, ein paar Hausspinnen, eine tote Hornisse, einige kleine Fledermäuse unterm Dach und ein Hund - der durfte allerdings nicht in unseren Bungalow. Am liebsten waren mir aber die kleinen Geckos, die nachts an den Wänden entlang liefen. Erstmal sehen sie lustig aus, dann machen sie eigenartige Geräusche, so wie balzende Vögel. Aber das beste: sie ernähren sich von Mücken.

Mittwoch, Juni 07, 2006

Mangroven-Tour

Wir müssen schon kurz nach fünf aufstehen! Und das im Urlaub. Gegen sechs soll unsere Fahrt vom "Hafen" in Monterrico losgehen. Es ist dort schon erstaunlich viel los um diese Zeit. Man kann Tortillas und selbstgepressten Saft kaufen. Aber ich schone meinen Magen lieber.
Was das Aufstehen betrifft, sollen die Guatemalteken in Mittelamerika eine Ausnahmeerscheinung sein - sie stehen früh auf und gehen nicht zu spät ins Bett , ein Lerchen-Volk sozusagen. Noch ist es dunkel. Vor uns im Wasser schaukeln etwa 20 Boote, einige mit, andere ohne Motor. Sie schwimmen nicht nur im Wasser, sondern es schwimmt auch Wasser in ihnen. Wir sollen lautlos, also ohne Motor fahren. Eric, der uns angeheuert hat, ist noch nicht da. Dafür steht ein älteres deutsches Touristenpaar am Ufer - unsere Mitfahrer, wie sich rausstellt.
Kurz nach sechs ist es dann soweit. Wir legen ab und unser Bootsführer staakt mit uns dem Sonnenaufgang entgegen.
Eric spricht nur Spanisch, ich beherrsche diese Sprache leider so gut wie gar nicht. Trotzdem kann man einiges von dem verstehen, was er erklärt. Mangroven sind Salzwassergewächse, auffällig sind die mächtigen Wurzelgeflechte, die sehr weit über die Wasseroberfläche hinausragen. In dem Wirrwarr können wir Termitenbaue erkennen. Die Wasseradern sind sehr fischreich. Deshalb sieht man hier nicht nur Angler und Fischer sondern auch viele Vogelarten, u.a. Grau- und Silberreiher.

Einige Vögel bauen ihre Nester direkt in die Stromleitungen, die sich über das Wasser spannen. Das sieht dann aus wie aufgehängte Einkafsnetze. Es ist schon etwas gespenstisch, wenn man mit dem Boot direkt in den Wurzelwald hineinfährt. Mittlerweile ist es fast hell. Vor uns tauchen die Vulkane im Morgendunst auf. Wir genießen für zwei Stunden absolute Ruhe und herrliche Landschaften. Leider wird das alles getrübt durch vorbei ziehende Plastikflaschen und Ölteppiche. Es ist schon traurig, wenn man sieht, wie in diesem Land die Natur an vielen Stellen arg gebeutelt ist...

Dienstag, Juni 06, 2006

Reifenpanne

Es ist rekordverdächtig! Zweimal innerhalb von fünf Stunden ein platter Reifen - zweimal Radwechsel. Als wir heute starten wollten, stand unser Wagen (neu! erst 2000km runter) mit schlappem Hinterfuß da. Ohne erkennbaren Grund. Eine Gelegenheit, den Wagenheber das erste Mal auszuprobieren. Wir fahren anschließend zur Tankstelle um überall Luft nachzufüllen. Das ist übrigens auch sehr spannend. Per Kompressor wird erstmal so viel Luft nachgedrückt, bis man das Gefühl hat, es reicht. Es gibt nämlich keine Druckanzeige. Dann wird mit einem Gerät, das prinzipiell wie eine Federwaage funktioniert, der Druck gemessen. Im Allgemeinen stellt man dann fest, das dieses Gerät 40 statt der gewünschten 25 anzeigt. Also lässt man einfach knapp die Hälfte wieder ab. Ein Glück, dass es überhaupt ein Messgerät gibt.
Auf dem heutigen Rückweg von Johnny's halten wir nochmal kurz an einer tienda, um ein Bierchen nachzufüllen. Und siehe da: wieder ein Reifen platt. Diesmal findet sich auch der Übeltäter. Ein dicker Nagel hat sich seitlich in den Mantel gebohrt. Den müssen wir uns auf einem der Sandwege eingefahren haben. Im Reifen wechseln haben wir jetzt Routine. Glücklicherweise hält der zum Reserverad umfunktionierte erste Platte diesmal die Luft..

Montag, Juni 05, 2006

Monterrico

Monterrico ist der einzige größere Ort hier am Ende der Straße, knapp 20km entfernt. Auf dem Weg dorthin fahren wir an einfachen Häusern, oft nur sehr armen Hütten vorbei. Aus deutscher Sichtweise erscheint alles chaotisch. Es ist vermüllt und schmutzig. Man muss aufpassen, dass man keine Hunde, Hühner oder Schweine auf der Straße platt macht. Ich weiß nicht so recht, wovon die Leute hier leben. Vielleicht ein wenig Ackerbau für den eigenen Bedarf - das wäre logisch - ein wenig Handel (es gibt viele kleine, sehr einfache tiendas am Straßenrand). Dienstleistung wäre auch denkbar. Direkt am Strand gibt es eine große Anzahl von noblen Anwesen. Man hat trotzdem das Gefühl, dass das Leben hier still steht oder wenigstens sehr langsam abläuft. Im Gegensatz dazu stehen an der Straße riesige Reklameschilder, die eine Welt vorspiegeln, die mit dem Leben hier wenig zu tun hat.
Monterrico ist keine richtige Stadt. Eher eine Ansammlung dieser Hütten und des Mülls. Dazwischen ein paar Hotels und "Restaurants", kleine Läden und Straßenstände. Alfonso z.B. baut jeden Tag seinen Sandalenstand auf, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass hier gegenwärtig jemand Sandalen kaufen will. Die wenigen Straßen, die es zwischen den Häusern gibt, sind unbefestigte Sandpisten.
Wir finden "Johnny's Place", eine Bar, direkt am Strand gelegen. Klein, gemütlich, offen und einladend. Man sitzt hier, trifft Bekannte, vertreibt sich die Zeit mit Lesen, sieht den Volleyballspielern zu oder spielt selbst mit oder sieht einfach aufs Meer. Zu Essen gibt es nichts Außergewöhnliches, alles auf touristische Geschmacksnerven abgestimmt. Das Bier (es gibt Gallo!) kostet wie üblich zwischen 12 und 14 Q's. Die Cocktailkarte ist unendlich lang. Und das Schöne: egal ob Caipi, Mojito oder Daiquiri, jeder Mix kostet nur 25 Quetzales....

Sonntag, Juni 04, 2006

El Pantanal

Sonntag. Irgendwann nach dem Mittag geht es raus aus Zone 11 dieser riesigen unruhigen Stadt direkt an den Pazifik. Wir tanken Sprit, Geld und etwas Verpflegung für unterwegs und fahren die CA9 über Esquintla und Porto Quetzal nach Izapa, einem ähnlich kleinen Nest wie Sipacate. Hier müssen wir wieder mit einer Fähre übersetzen, um direkt an den Küstenabschnitt zu kommen. Der ist etwa 25km lang und 500m breit und wird durch parallel zur Küste laufende "Mangroven"-Flüsse vom Festland getrennt. Man verweist uns im Ort auf einen schlaglöchrigen ausge- und vielbe-fahrenen Sandweg, der zur Fähre führt. Es sind schwimmende, durch Bootsmotoren angetriebene Pontons, manche ziemlich klein - gerade noch groß genug, um 1-2 Autos aufzunehmen. Auf der anderen Seite löhnen wir 20 Q's. Die Leute hier verdienen kein schlechtes Geld damit und haben verständlicherweise etwas gegen eine Brücke an dieser Stelle.
Die nächsten 8,5km geht es auf einer perfekten Asphaltstraße weiter. Man könnte wirklich gut fahren, wenn nicht die ca. 20 Tumulos jedesmal zum Anhalten zwingen würden. Dann fädeln wir uns in einen sehr schmalen Feldweg ein und sind nach 300m am Ziel.
El Pantanal ist eine kleine Anlage bestehend aus 6 Bungalows, Swimmingpool, zwei offenen Pavillions, einem Yacuzi und einer Küche mit kleinem Speiseraum. Alles sehr einfach, aber liebevoll eingerichtet und sauber und vor allem direkt am Strand.
AnnaB. begrüßt uns. Sie ist Cheffin und die gute Seele hier und hat den Laden im Griff. Es halten sich noch ein paar Tages- und Wochenendgäste auf, die aber langsam wieder in Richtung Ciudad aufbrechen. Auch AnnaB. wird heute nachmittag abreisen. Ab heute abend wird es ruhig. Wir haben für eine Woche gebucht. Ganz allein, direkt am Pazifik, ohne Stress. Urlaub eben....

Samstag, Juni 03, 2006

Guate Teil2

Ich bin, trotz vielfacher Warnungen (auch vom Auswärtigen Amt), wieder in Richtung Guate aufgebrochen. Der Start war schon sehr vielversprechend. Nach einer ziemlich stressigen Woche, habe ich wie üblich meine Sachen erst ein paar Stunden vor dem Abflug zusamengepackt. Meine Katzen waren bereits verkauft und die Blumenpflege organisiert..
Da mein Flug ab Tegel gehen sollte, musste ich jetzt nur noch schnell nach Berlin kommen. An der Tankstelle war mein Tank zwar voll, aber mein Kühlwasser dafür komplett leer. Offensichtlich hatte ein Marder gute Arbeit geleistet. Also habe ich schnell umdisponiert und gerade noch den letzten Zug nach Berlin erwischt. Der wurde dann in Lichtenberg noch auseinandergekoppelt und fuhr nicht in Richtung Charlottenburg weiter, sondern machte einen großen Bogen um Berlin herum, so dass ich nach ca. 6 Stunden Fahrt endlich in meinem Zwischenquartier ankam. Ich hatte zwar nur drei Stunden Schlaf die Nacht, aber wenigstens noch 5 Stunden bis zum Abflug. Am Ende war also alles gut und auch die Flüge -incl. Umstieg in Madrid- verliefen völlig unspektakulär..
Nun bin ich also wieder mal hier und lasse mich überraschen, was die nächsten drei Wochen alles passiert.
Leider werde ich nicht immer am Netz sein, kann also einiges erst hinterher hier reinstellen. Auch die Bilder kommen etwas später.
Also viele Grüße aus Guate und lasst es euch gut gehen. Wir hören und sehen uns :-)