Dienstag, Februar 07, 2006

Amatitlán


Über den Straßenverkehr hatte ich ja schon kurz berichtet. Man muss sich aber auch auf die Straßen selbst konzentrieren. Tut man das nicht kann es schnell passieren, dass man sich böse Dellen an einer Felge holt, wenn man an einer der ca. 10 cm hohen Betonbarrieren hängen bleibt, die hier zur Fahrbahnaufteilung verwendet werden. Zum Glück gibt es die Pinchazo Servicios - und die gibt es wirklich reichlich -, wo man sich für 150 Quetzales (Umrechnung zum Euro ca. 9:1) die Felge richten und einen "neuen" Reifen aufziehen lässt. Dass die Reifen schon sehr gebraucht aussehen und, weil keine passende Größe vorhanden ist, statt eines 165 ein 175 montiert wird, ist nicht weiter tragisch. Hauptsache der Wagen rollt wieder....
Heute traue ich mich auch mal an die einheimische Küche. Beim Straßenhändler gibts Tortillas, gefüllt mit Avocado, geschnittenem Würstchen und allerlei Rohkost-Grünzeug. Das ganze kostet incl. Getränk 9 Quetzales und bis jetzt fühlt mein Magen sich wohl.....
Wieder fahrtüchtig geht es in Richtung Süden. Ziel ist der Amatitlánsee. Badezeug und Sonnencreme sind im Gepäck. Das Chaos auf der CA9 setzt sich außerhalb der Stadt fort. Manchmal ist der Qualm so dick, dass man das vorausfahrende Gefährt nicht mehr erkennt. Jetzt wird mir die Bedeutung des dauernden Hupens klar. Die Anfahrt zum See durch die Stadt Amatitlán ist abenteuerlich. Eine kleine einspurige Brücke, über die sich der ganze Schwerverkehr quälen muss, sieht ziemlich mitgenommen aus. Endlich der See! Und ich weiß sofort, dass ich hier nicht mal den großen Zeh reinhalten werde (Der Stausee in BZ ist glasklar dagegen). Grünes, z.T. schlieriges Wasser. So etwas wie einen Strand gibt es nicht. Das Ufer ist entweder steinig, mit Büschen bewachsen oder fällt steil ab. Die Orte, durch die man auf der ziemlich guten Straße fährt, machen einen erbärmlichen Eindruck. An Badespaß ist hier nicht zu denken. Den kann man aber in einem der kleinen Pools, die man ab und zu direkt am Rande der Atobahn findet, nachholen. Für 20 Quetzales pro Person, kann man sein Auto hier abstellen und in ein kleines Becken (ca. 1,20m tief) steigen. Die Anlage ist sehr einfach aber einigermaßen sauber. Alles wird von einem bewaffneten, ziemlich gelangweilten Posten bewacht und von midestens drei weiteren Angestellten in Schuss gehalten. Wir sind übrigens die Einzigen dort und für uns wird extra das warme! Wasser in den Pool gelassen. Offensichtlich ist es den Einheimischen im Februar noch zu kalt zum Baden. Ich schätze, dass mindestens 27 Grad herrschen und hole mir trotz der Sonnencreme den ersten Sonnenbrand....